Book Name:Imam Ahmed Raza und das Gebieten des Guten
unaufhörlich verbreitete er durch seine Schriften, Predigten, Aussagen und Handlungen den Ruf zum Guten. So sehr, dass das Gebieten des Guten und das Verbieten des Schlechten für ihn zur zweiten Natur geworden war.
Ein Vorfall aus der zweiten Ḥajj-Reise des Imāms verdeutlicht dies: Es war ein Freitag, und er kam zu einer Masjid, um das Freitagsgebet zu verrichten. Während der Kḫuṭba äußerte der Prediger eine Aussage, die religiös nicht korrekt war. Es war weder seine Stadt noch sein Land. Zudem war es eine Masjid, eine große Versammlung, und derjenige, der die Kḫuṭba hielt, war eine einflussreiche Person. Unter solchen Umständen verspürt man gewöhnlich Zurückhaltung oder gar Furcht und fragt sich, wie die Menschen reagieren könnten, wenn man öffentlich den Prediger unterbricht. Doch welch Hingabe! Die gesegnete Natur von Imam Ahmad Raza Khan رَحْمَةُ الـلّٰـهِ عَـلَيْه war so beschaffen, dass er es nicht ertragen konnte, ein falsches Wort ohne zu korrigieren stehen zu lassen. So rief er, sobald der Prediger die religiös inkorrekte Aussage ausgesprochen hatte, spontan und laut: اللَّهُمَّ هَذَا مُنْكَر (O Allāh! Dies ist verwerflich).
Nach der Überlieferung dieses Vorfalls erklärte Imam Ahmad Raza Khan رَحْمَةُ الـلّٰـهِ عَـلَيْه: Es ist in einer ehrwürdigen Hadith erwähnt: „Wer etwas Verwerfliches sieht, soll es mit seiner Hand ändern. Wenn er dazu nicht imstande ist, dann mit seiner Zunge. Wenn er auch dazu nicht imstande ist, dann soll er es in seinem Herzen verabscheuen – und dies ist der schwächste Grad des Īmān.“[1] اَلْـحَمْـدُ لـِلّٰـه! Durch die Gnade Allāhs des Erhabenen erfüllte ich dieses Gebot auf mittlerer Stufe, indem ich es mit meiner Zunge stoppte. Es war allein Allāhs Barmherzigkeit, dass niemand es wagte, mir zu widersprechen. Vielmehr beglückwünschten